Alt 12-09-2010, 08:41   #1
Benjamin
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Timing

Deutschland im Umbruch - Letzte Chance Radikalkur

Hintergrund:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...704283,00.html

Die eigentliche Krise steht Deutschland noch bevor. Das ist zumindest die Kernaussage der am Freitag veröffentlichten Langzeitstudie "Deutschland Report 2035" des Schweizer Prognos-Instituts. http://www.prognos.com/Detailansicht...de0fc40.0.html

In den kommenden 25 Jahre steht Deutschland vor immensen Herausforderungen:
- Wirtschaftswachstum
- Bevölkerung schrumpft
- Staatsverschuldung

deutsche Wirtschaft "in den kommenden Jahren" durchschnittlich nicht über 1,0 Prozent im Jahr. Die EU-Länder 1,4 Prozent
Überdurchschnittliches Wachstum nur den deutschen Stadtstaaten Hamburg und Bremen, Berlin und die anderen ostdeutschen Länder hinken hinterher

Die Zahl der Arbeitsfähigen sinkt um mehr als acht Millionen in Deutschland: "Der demografische Wandel ist in vollem Gange und wird sich ab dem Jahr 2020 deutlich beschleunigen":
2010: 82 Millionen Menschen
2035: 78 Millionen sein.

Die Gruppe der Personen im erwerbsfähigen Alter wird bis 2035 um mehr als acht Millionen oder rund 17 Prozent sinken. Wirtschaft wird arbeitsqualifizierte Menschen suchen, Arbeitslosigkeit dürfte um mehr als eine Million auf dann rund zwei Millionen sinken.

Massive Fachkräftelücke bringt erhebliche Wachstumseinbußen sowie eine noch schlechtere Beschäftigungsentwicklung mit sich (Feedback-Loop). Langfristig bremst vor allem die ungünstige demografische Entwicklung das Wirtschaftswachstum. Nur wenn sich insbesondere Menschen älter als 60 Jahre sowie Frauen in allen Altersklassen deutlich stärker als heute am Erwerbsleben beteiligen, kann der demografisch bedingte Rückgang des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsumfangs zunächst kompensiert werden.

Staatsverschuldung: Investitionen gehen zurück, Dinge verfallen/verwahrlosen, Wachstum wird dadurch noch stärker gehemmt bzw. reduziert (Abwärtsspirale) ;

Schulden abbauen wäre daher dringend geboten, wird aber nicht erwartet:
Neuverschuldung wird tendentiell nicht abgebaut, sondern die Schuldenstandsquote werde von derzeit knapp unter auf mehr als 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen; und das, obwohl sich die Bundesregierung gesetzlich dazu verpflichtet hat, bis 2016 jährlich mindestens zehn Milliarden Euro einzusparen. "Der Einhaltung der Schuldenbremse messen wir keine Realisierungschance bei."

Deutschland droht im internationalen Vergleich dramatisch abzurutschen, Vorreiter werden dagegen Länder wie China und andere Staaten speziell in Asien sein mit zweistelligen Wachstumsraten

Denkbare aber unwahrscheinliche Wege aus der Gefahr:

Stichwort Alterung und Arbeitsmarkt:
- Das gesetzliche Renteneintrittsalter anheben
- Mehr (qualifizierte) Zuwanderer
- Mehr Frauen in Jobs
- ängere Wochenarbeitszeit

Folge dieser Arbeitsmarktmaßnahmen wären Entlastungsefekte bei:
- Unternehmen
- sozialen Sicherungssysteme
Erwerbstätigenquote von heute 75 Prozent auf 83 Prozent im Jahr 2035, d.h. der Anteil der erwachsenen Menschen, die nicht arbeiten (aber grundsätzlich noch arbeiten könnten, wenn sie müßten), läge bei nur noch 17%).

Prognos zufolge steigen die Gesamtbelastungen (Kosten für die Rente, Krankenversicherung und die Pflege der sozialen Sicherungssysteme) von heute knapp 40 Prozent auf voraussichtlich 46 Prozent im Jahr 2035. Doch sorgt man jetzt vor, dürften die Kosten deutlich geringer ausfallen als bisher angenommen.

Größte Herausforderung: Abbau der Staatsverschuldung als Voraussetzung für
- Fortbestand eines (starken) Euro-Raumes
- wirtschaftliches Wachstum in Deutschland

Gelingt dies alles nicht mindestens teilweise, gibt es kein Wachstum mehr, sondern Schrumpfung (Depression).

Geändert von Benjamin (12-09-2010 um 09:43 Uhr)
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Alt 12-09-2010, 09:14   #2
Benjamin
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Timing-Überlegungen für einen ~50-jährigen oder jüngeren Bundesbürger:

Wer im Jahr 2010 z. B. 50 Jahre alt ist und sich ausmalt, er könne evtl. 80 Jahre alt werden, der hätte also noch 30 Jahre vor sich, also die Zeit bis zum eigenen Tod etwa im Jahr 2040.

Nimmt man optimistisch eine mentale und körperliche Arbeitsfähigkeit und ausreichende Arbeitsmarktqualifizierung in dieser sich rasant ändernden Welt bis zum Alter von 67 an, kämen also noch 17 Jahre Arbeit in einem Job. Also Arbeit bis zum Jahr 2027.

Rente also zwischen 2027 und 2040, 13 Jahre.

Das wären nach dieser klassischen, altbekannten Denke also noch
- 17 Jahre Arbeit bis 2027, dann
- 13 Jahre Rente bis 2040

Aber ist das realistisch????

Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung wird sich gemäss o.g. Prognos-Studie ab 2020 sogar noch beschleunigen. Nach diesem Timing-Beispiel würde das Lebensalter 67 in 2027 erreicht - und damit in dieser Beschleunigungsphase.

15 bis 30 Jahre nach 2010 - also im Zeitbereich 2025 bis 2040 - dürfte es sicheheitspolitische Auswirkungen der Ölverknappung geben: Fragmentierung (Abseitsstellung, Ausgliederung) besonders betroffener Gesellschaftsgruppen sowie ökonomische und politischen Systemkrisen (siehe Posting mit der Bundeswehr-Studie unten). Nach diesem Timing-Beispiel würde das Lebensalter 67 in 2027 erreicht - und damit am Anfang dieser Phase beginnender sicherheitspolitischer Auswirkungen von Peak Oil.

Faktor 9: Der materielle Wohlstand der durchschnittlichen Bevölkerung in Deutschland könnte sich in der Zeit zwischen 2010 bis 2040 um etwa den Faktor 9 reduzieren? Das ist der Verdacht aus den beiden angehängten Grafiken.

Alle Menschen, die im Jahr 2010 so um die 50 Jahre alt oder jünger sind, werden im Alter also so richtig "in den Arsch gekniffen" sein!

Die Chancen stehen leider gut, dass die Arbeitszeit viel länger andauern wird. Wir werden tendentiell bis zum Tod arbeiten. So etwas wie "Rente" wird erst auf ärztliches Attest bzw. bei nachgewiesener körperlichen oder geistigen Nichtqualifiziertheit für jegliche Tätigkeiten erlaubt werden.

Wenn es die "Rente" also faktisch nicht mehr gibt z. B. im Jahr 2027, dann kann der bei Alter 67 erreichte berufliche und materielle Einkommenslevel nicht da "eingefroren" werden durch die "Rente". Stattdessen geht es dann materiell berab: Die abnehmenden Fähigkeiten mit zunehmenden Alter werden bei jedem von uns zu einem persönlichen "beruflichen Abstieg" führen.
Das Laubfegen im Park bekommt man i.d.R. auch mit 75 Jahren noch hin, wohl auch noch mit 80 Jahren, oder?

Die heute 50-jährigen werden später als hochbetagte Menschen (ca. 80 Jahre alt) wohl materiell in einer Welt leben, die in etwa derjenigen in 1965 - 1970 entsprach. Damals war allerdings die Lebenserwartung kürzer.....

Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 22:33 Uhr)
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Alt 12-09-2010, 10:04   #3
Benjamin
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Energie-Megatrends bis zum globalen Wegbrechen der Wirtschaft:

Die Weltölförderung ist am Fördermaximum. Kein anderer fossiler oder nuklearer Energieträger wird das ausgleichen können.

Das Fördermaximum wird einen Strukturbruch einleiten. Wir stehen insbesondere am Beginn eines Strukturwandels der Energieversorgung, der zu einer Neuorientierung der gesamten Wirtschaft führen wird.

Der energieintensive Lebensstil der Bewohner der Industrienationen ist nicht auf alle Menschen übertragbar.

Die Energiezukunft ist Strom dominiert:
- Umbau der Energieinfrastruktur
- mehr dezentrale Element (jedes einzelne Gebäude wird Energieerzeuger und Verbraucher)
- Reduktion der Energietransportoptionen
- Ferntransport wird materialintensiver (respektive die Leistungsdichte geringer); Beispiel: Pipeline 30-70 GW; Stromleitung (HGÜ) ~ 5-6 GW
Engere Kopplung von Energieerzeuger und Energieverbraucher
=> Innovationspotenzial: Netzregelung, Demand Side Management (DSM),
Datenfernübertragung, Regelungstechnik, Auslastungsplanung, Optimierung etc.

Das Potenzial der Biomasse ist begrenzt.

http://www.iba-hamburg.de/bilder_dok...l_6_3_2008.pdf

Geändert von Benjamin (12-09-2010 um 10:11 Uhr)
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Alt 12-09-2010, 10:23   #4
Benjamin
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Deflation, Reflation and Our Oil Future
Posted By Dave Cohen • on January 29, 2009

Auszug daraus:
"My basic thesis runs as follows: if the United States and the other OECD countries experience a long (2-3 years) period of deflation, global oil demand will plummet and prices will remain low throughout the downturn.

Afterwords, inflation will drive borrowing and spending, so aggregate demand and output will increase during the bounce. Renewed GDP growth will drive up oil demand.

Some years into the recovery, and depending on its strength, oil prices will spike as geological and geopolitical constraints on supply once again come to the fore.

The sooner a recovery begins, the lower demand destruction during the recession will be. Oil prices will thus spike sooner as demand once again bumps against the ceiling on supply, a limit that remains invisible until demand bounces back. It’s all a matter of timing. It’s easy to see that in the more dire economic scenarios, it could be many years before global oil supply problems resurface."

Anderer Auszug daraus:
"…the Ka-Poom model explains how, following the collapse of the credit bubble, the US economy will experience a short (six month to one year) period of deflation that we call disinflation, such as we are experiencing today, followed by a major inflation induced by monetary [via the Federal Reserve] and fiscal [via the Federal Government] policy and the actions of US trade partners in response to that inflation."

http://www.aspousa.org/index.php/200...ur-oil-future/
http://www.itulip.com/forums/showthr...r-Eric-Janszen
http://www.sprottmoney.com/news/ask-...-november-2014
https://twitter.com/ejanszen
http://www.itulip.com/

http://www.itulip.com/kapoomtheory.htm

Chart deckt die Jahre 1970 bis in die Zukunft des Jahres 2016 ab:

Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 22:32 Uhr)
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Alt 12-09-2010, 10:53   #5
Benjamin
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Bundeswehr-Studie:


Das Zentrum für Transformation der Bundeswehr hat im August 2010 eine Studie zum Thema Peak Oil veröffentlicht. "Peak Oil - Sicherheitspolitische Implikationen knapper Ressourcen" ist die erste Teilstudie der Gesamtstudie "Streitkräfte, Fähigkeiten und Technologien im 21. Jahrhundert"
http://peak-oil.com/download/Peak%20...2011082010.pdf
http://peak-oil.com/peak-oil-studie-bundeswehr.php

"95% aller industriell gefertigten Produkte hängen heute von der Verfügbarkeit von Erdöl ab."
"Eine starke Verteuerung des Erdöls stellt ein systemisches Risiko dar". Nach Ansicht der Autoren "wird so gut wie jedes gesellschaftliche Subsystem von einer Knappheit betroffen sein".

Timing:

Sie halten ein Eintreten von "Peak Oil" um das Jahr 2010 für wahrscheinlich. Sie erwarten sicherheitspolitische Auswirkungen mit einer Verzögerung von 15 bis 30 Jahren.

Auch wenn die Studie der im Hirsch-Report3 vertretende Meinung nicht zustimmt, es bedürfe 20 Jahre Umstellungszeit von Wirtschaft und Gesellschaft um den Peak-Oil-Auswirkungen zu entkommen, so sieht auch die Studie einen Transformationsprozess als lang andauernd an und fordert eine rechtzeitige Auseinandersetzung der Gesellschaft mit diesem Thema.

Erwartete Auswirkungen: Mobilitätskrise, Nahrungsmittelknappheit, Transformationsarbeitslosigkeit:

Als Beispiel für die Wirkung einer plötzlichen Erdölknappheit wird Nordkorea nach der politischen Wende in den Ostblockstaaten genannt:
"Ein Beispiel für mögliche Konsequenzen ist die Entwicklung Nordkoreas nach dem Zerfall der Sowjetunion: Die UdSSR verhalf Nordkorea nach dem Koreakrieg zu einer modernen und produktiven Landwirtschaft. Mit dem Zusammenbruch der UdSSR
- versiegte plötzlich der Zufluss billigen Erdöls.
- Landwirtschaftliche Maschinen mussten stillgelegt werden.
- Die Rückkehr zu traditionellen Anbaumethoden wurde durch die überdüngten Böden erschwert, obwohl der Anteil der in der Landwirtschaft Beschäftigten von 25% auf 36% gesteigert wurde, um den Ausfall von geschätzten 80% der landwirtschaftlichen Maschinen auszugleichen.
- Zwischen 1989 und 1998 fielen die Ernteerträge trotzdem um 60%."

Dieses Beispiel stammt aus der Landwirtschaft, doch betont die Studie die Komplexität von Peak Oil, die sich insbesondere auf den Verkehrssektor auswirkt: "Die starke Verteuerung und teilweise massive Einschränkung des motorisierten Individualverkehrs hat unmittelbare Wirkung auf
- die Funktionsmechanismen und
- die Lebensgewohnheiten moderner industrialisierter Gesellschaften.
- kurzfristige Engpässe: regulatorische oder freiwillige Maßnahmen gemildert („Mobilitätsgutscheine“, „autofreier Sonntag“ etc.),
- begrenzen insbesondere die Siedlungsstrukturen in den entwickelten Ländern (Leben in der Vorstadt, Arbeiten in der Innenstadt; suburbane Strukturen) eine beschleunigte Transformation im Individualverkehr.

Alle damit zusammenhängenden Wirtschaftssektoren würden im Falle starker Einschränkungen in einen Abschwung geraten – von der Automobilindustrie über das Baugewerbe bis hin zum Tourismus.

Die „Mobilitätskrise“ würde zu einer neuen Ausprägung der Wirtschaftskrise." Für die Mobilitäts-Infrastruktur auf lokaler und regionaler Ebene sind insbesondere die Kommunen zuständig. Vorbeugendes Handeln würde bedeuten, Peak Oil bereits heute bei stadtplanerischen Vorgängen zu berücksichtigen und Siedlungsstrukturen so auszurichten, daß sie möglichst ohne ölgetriebene Fahrzeuge zurechtkommen.

Es ist nicht zu erwarten, dass die PKW-Dichte von heute in der noch verfügbaren Zeit auf Elektromobilität umgestellt werden kann.

Das wissen auch die Autoren der Studie, die darauf verweisen, daß die Umstellung auf Elektrizität als Nutzenergie ebenfalls mit enormem Rohstoffeinsatz verbunden ist und diese Rohstoffe (beispielsweise Lithium als Batteriegrundlage) ebenfalls von Peaks bedroht sind.
Kommunen sollten ihre verkehrsplanerischen Schwerpunkte angesichts von Peak Oil deshalb auf Fußläufigkeit und energiearme Verkehrsmittel setzen.

Noch ernstere Auswirkungen kann laut der Bundeswehr-Studie die Verteuerung des Güterverkehrs haben:
"Die internationale Arbeitsteilung in ihrer heutigen Ausprägung globaler Prozess- und Güterketten von Waren aller Art wurde maßgeblich durch technische Fortschritte im Frachtverkehr (Containerschiffe, Lastkraftwagen, Kühlsysteme) ermöglicht, der im Kern auf fossilen Treibstoffen basiert. Im Unterschied zum Individualverkehr ist eine Elektrifizierung des Güterverkehrs mit den heute üblichen Verkehrsmitteln und in ausreichendem Umfang technisch noch nicht möglich. Daher bleibt insbesondere auf regionaler und lokaler Ebene fossile Mobilität eine Grundvoraussetzung von Wirtschaftskreisläufen. Eine Einschränkung dieser Mobilität hat unmittelbare Auswirkungen auf den Handel und das Preisgefüge."
Diese Aussage hinterfragt indirekt die Exportorientierung der deutschen Wirtschaft. Peak Oil ist deshalb eine besondere Bedrohung für Kommunen und Regionen, die sich stark vom Export abhängig gemacht haben.

Eine Versorgungskrise ist durch Peak Oil durchaus wahrscheinlich, insbesondere der Nahrungsbereich wird durch die Studie kritisch hinterfragt und beleuchtet. Auch wenn die Autoren betonen, daß sie die Nahrungssicherheit in den entwickelten Ländern als sehr hoch ansehen, sehen sie zu Peak-Oil-induzierten Nahrungsmittelkrisen grundlegende Unterschiede zu vorangegangenen Krisen:

•sie beträfe alle über größere Entfernungen gehandelten Nahrungsmittel
Preissteigerungen wären anhaltend, da sie nicht durch einmalige Mißernten o.ä. hervorgerufen wären
Anreiz zur Landflächennutzung für Biokraftstoffe nimmt zu
•Ernteerträge hängen ebenfalls vom Erdöl ab: Treibstoff, Dünge- und Pflanzenschutzmittel und "andere Chemikalien zur Ertragssteigerung"


Auch wenn es nicht explizit genannt wird, ist es fraglich, ob die deutsche Strategie der "Exportweltmeisterschaft" angesichts Peak Oil aufrecht zu erhalten ist. Die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von der Automobilproduktion ist unter diesem Blickwinkel als gefährlich einzuschätzen und betrifft besonders Regionen, in denen diese Branche verstärkt als Wirtschaftsfaktor vorhanden ist.

Wichtige Export-Produktgruppen sind gleichzeitig auch "öl-empfindlich" - können also in Zukunft in Teilen leicht wegbrechen:
- Kraftwagen und Kraftwagenteile machten in 2008 17,5% der deutschen Exporte aus,
- Maschinen 14,8%,
- Geräte der Elektrizitätserzeugung und -verteilung 5,2%.
Zusammen sind das 37,5%.
http://www.bpb.de/files/FM8RZI.pdf

Die Autoren sprechen in diesem Zusammenhang von Transformationsarbeitslosigkeit: "Im Besonderen kann sich eine Entwertung des Humankapitals der Arbeitnehmer vollziehen, da aufgrund des Strukturwandels Qualifikationen, die bis zu diesem Zeitpunkt durchaus adäquat waren, durch andere Qualifikationsanforderungen abgelöst werden. Transformationsarbeitslosigkeit kann sowohl wegen ihres Umfangs als auch ihrer Dauer zu einem großen volkswirtschaftlichen Problem werden."

Die Ausbildung künftiger Arbeitskräfte sollte deshalb ebenfalls im Hinblick auf Peak Oil überdacht werden. Die "Bloomington Peak Oil Tast Force", deren Abschlussbericht in der Bundeswehr-Peak-Oil-Studie zitiert wird, empfiehlt beispielsweise die vermehrte Ausbildung von Landwirten. Überspitzt gesagt ist zu vermuten, daß wir angesichts Peak Oil künftig mehr Landwirte, Handwerker und Ingenieure brauchen, als Grafikdesigner, Steuerberater oder Versicherungsvertreter.

Der Übergang zu einer postfossilen Gesellschaft ist laut Studie mit der Gefahr des Vertrauensverlustes in die staatlichen Institutionen verbunden:
"Das Vertrauen in staatliche Institutionen und die Politik dürfte in solchen Gesellschaften noch weiter geschwächt werden, in denen dieses bereits geschwächt ist. Vor allem wenn es offensichtlich wird, dass es die Regierungen versäumt haben, angemessene Lösungsstrategien zu erarbeiten und der Gesellschaft in dieser Umbruchsphase damit Orientierung zu bieten. Der Vertrauensschwund von Bevölkerungen gegenüber staatlichen Institutionen kann sich in einer Vertrauenskrise gegenüber der Politik verfestigen. Eine Gesellschaft ist jedoch ohne Vertrauen nicht überlebensfähig, was insbesondere das Vertrauen in die Vertreter der zentralen gesellschaftlichen Institutionen einschließt."

In dieser Aussage steckt erneut die Empfehlung, daß sich öffentliche Institutionen rechtzeitig und vorbeugend mit dem Thema auseinandersetzen, um nicht Gefahr zu laufen, das in sie gesetzte Vertrauen durch Versäumnisse zu verspielen. Peak Oil wird einen so umfassenden Wandel in unseren Gesellschaftsstrukturen auslösen, daß es im Grunde Aufgabe jeder Kommune ist, nach dem Vorbild von US-Kommunen "Transition Task Forces" zu installieren und die eigene Gefährdung zu analysieren und Vorbeugemechanismen umzusetzen.

Prävention jetzt!

Die Bundeswehr-Studie enthält ein Tipping-Point-Szenario, bei dem der worst case einer rasanten Preissteigerung beim Erdöl verbunden mit Versorgungsengpässen und einer resultierenden Wirtschaftskrise in relativ kurzer Zeit beleuchtet wird. Dieses Szenario hinterläßt die Schlussfolgerung:
"Ein hohes systemisches Risiko ist in Anbetracht des Globalisierungsgrades Deutschlands also auf jeden Fall und unabhängig von der eigenen Energiepolitik gegeben." Daraus läßt sich erneut ablesen: rechtzeitige Vorbereitung ist notwendig!

Die Autoren empfehlen den Aufbau redundanter Strukturen zuungunsten der Effizienz aber zugunsten der Ausfallsicherheit sowie die Förderung der "Selbstorganisation von Bürgern auf lokalem Level":

"Die Handlungsfähigkeit Deutschlands und der Bundeswehr hängt von funktionierenden Infrastrukturen ab. Eine gezielte Vorbereitung auf unbekannte Herausforderungen ist schwierig, aber nicht gänzlich unmöglich. Aus systemischer Sicht gibt es hierzu Ansätze aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen, die zu einem gewissen Grad auf die sicherheitspolitische Ebene übertragbar sind. Zunächst sind Analysen von Abhängigkeiten lebensnotwendiger Infrastrukturen und Subsysteme vom Wirtschaftssystem und dem Ölmarkt möglich. Eine bessere Kenntnis und gezielte Reduktion dieser Abhängigkeiten zur Stabilisierung einzelner, besonders wichtiger Subsysteme, kann Handlungsfähigkeit aufrecht erhalten.

Beispielsweise kann die Schaffung plattformunabhängiger Kommunikationssysteme mit niedrigem Integrationsgrad in Krisenfällen ein wichtiges Steuerungssystem sein. Auch die Schaffung von Redundanzen ist ein probates Mittel. Häufig erfolgt eine Zentralisierung aus Effizienzgründen auf Kosten der Systemstabilität. Zweifellos kann beispielsweise ein Großkraftwerk effizienter arbeiten als viele kleine Kraftwerke, fällt es jedoch aus, gibt es kein Netzwerk, das es ersetzen kann. Auf gesellschaftlicher Ebene ist deshalb auch eine Stärkung von Möglichkeiten und Fähigkeiten zur Selbstorganisation von Bürgern auf lokalem Level denkbar, vergleichbar dem Prinzip der Freiwilligen Feuerwehren." Damit greifen die Autoren (bewusst oder unbewusst) die Herangehensweise der Transition-Bewegung auf, die seit einigen Jahren dem Credo folgt, das Peak Oil-Problem lokal anzugehen und die eigenen Kommunen "resilient", also "widerstandsfähig" zu machen.

Redundanz, also die mehrfache Auslegung kritischer Infrastrukturen, kennt man aus dem Ingenieur- oder Informatik-Bereich. Dort werden sicherheitsrelevante Bauteile oder Systeme mehrfach installiert, damit beim Ausfall eines Systems ein anderes dessen Aufgaben übernehmen kann und damit den Gesamtausfall verhindert. Man erinnere sich an Berichte über den Ausfall verschiedener Systeme in den Raumstationen (z.B. der ISS), wo nach Ausfall eines Bordcomputers, eines Kühlsystems oder eines WCs ein anderes dieser Systeme verfügbar war.

Nach diesem Schema können Kommunen redundante Systeme erreichten im Bereich
•der Kommunikation (lokale öffentliche Netzstrukturen ergänzend zu den privatwirtschaftlichen Netzen)
•der Finanzwirtschaft (Regionalwährungen ergänzend zum bestehenden Banksystem)
•der Mobilität (ÖPNV ergänzend zum Privat-PKW und -LKWs)
•der Energieerzeugung (Erneuerbare Energien ergänzend zu Großkraftwerken der Energiewirtschaft)
•der Versorgung (Erhalt und Ausbau der Regionalwirtschaft ergänzend zur Exportwirtschaft)

"Der Faktor Zeit kann für den Erfolg der Transformation zu post-fossilen Gesellschaften dabei entscheidend sein. Um diesbezügliche demokratische Entscheidungsprozesse zu beschleunigen, müssen die Gefahren einer erodierenden Ressourcenbasis im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert werden. Nur so kann das notwendige Problembewusstsein für anstehende Weichenstellungen entstehen. Gleichzeitig müssen eigene Möglichkeiten der Vorbereitung geprüft und ergriffen werden. Dezentrale Lösungsansätze können zwar von zentraler Stelle gefördert, aber in der Regel nicht entwickelt und implementiert werden."

Damit heben die Autoren die Rolle der Kommunen hervor, die die gesellschaftlichen Knotenpunkte dezentraler Lösungsansätze sind: In den Kommunen muss ein Problembewusstsein entstehen und die Lösungen lokal entwickelt und umgesetzt werden. Dieselbe Strategie empfiehlt die Studie auch für die Bundeswehr selbst und ihre Einsätze, indem die Autoren empfehlen, lokale Versorgungsstrukturen der zentralen Versorgung vorzuziehen: "Redundanzen sowie lokale Lösungen zur Erlangungen einer materiellen Teilautarkie können helfen, Ressourcenbedarf und damit einhergehende Belastungen bei Preissteigerungen oder Ressourcenverknappung zu überwinden. Besonders in meist lang andauernden Stabilisierungseinsätzen in Gebieten mit rudimentärer Infrastruktur ist eine lokale Bedarfsdeckung einer von Deutschland aus gelenkten, umfassenden und zentralen Versorgung vorzuziehen."

Meine Ergänzung:
Gerade die in der Studie als Hoffnungsträger genannten "Kommunen" sind finanziell die schwächsten Kettenglieder, völlig überschuldet, überaltertes und unqualifiziertes Personal, rein verwaltungssystematisch bzw. "erlaßgesteuert" denkende Leute. Die können nicht über den eigenen Tellerrand blicken. Vereinzelte unverbindliche und i.d.R. völlig folgenlose "Show-Nummern" ("Wir müssen Energie sparen!") bestätigen die Regel.

Das Wort "Kommunen" kann also nicht die hoheitliche Struktur "Kommune" meinen, sondern nur eine rein räumlich gemeinte Flächengröße auf der Landkarte bzw. die in dem Gebiet lebenden Menschen. Diese in der Studie genannten Dinge dürften primär außerhalb der verwaltungssystematischen Struktur "Kommune" laufen müssen. Ratsherren und -frauen sind typischerweise Leute mit völlig eingeschränktem geistigen Horizont, die von "Peak Oil" noch nie etwas gehört haben. Die haben den Knall noch nicht gehört und glauben immer noch völlig gedankenlos an die Märchen der Kanzlerin und ihrer Minister, dass der nachhaltige Aufschwung doch nur um die Ecke liegt....



The Bundeswehr on peak oil
http://www.aspousa.org/index.php/201...tember-6-2010/
Review September 6, 2010

Last week a draft study of the impact of peak oil on the global economy prepared by an in-house German army think tank leaked to the Internet. The report, which has not yet (if ever) been endorsed by the German government, says that world oil production may peak as early as 2010 and impact Germany’s security situation 15 to 30 years later. However, the report lays out a number of scenarios that are more far-reaching and alarmist than is to be expected from a government study.

The report foresees the growing political strength of oil exporters, particularly Russia, and politics replacing free markets in oil exports. Shortages of petroleum will lead to the failure of many industries and a shift into planned economies from market capitalism. There will be a global chain reaction that will lead to crises of political legitimacy and a rise in extremist and ideological alternatives to existing forms of government.

This study follows closely on one formally released by the US Joint Forces Command concluding that by 2012 the global surplus of oil production capacity could disappear and that a shortfall in global oil production could reach 10 million b/d by 2015.

While the German study predicts systemic collapse in 15 or 30 years, the US report predicts some sort of problems 2-5 years from now without going into the implications of such a shortfall.



It is interesting that the uniformed military, who don’t have to face voters to keep their jobs, and who are sworn to protect their nations from future threats, are willing to talk and publish openly about the threat of peak oil than elected officials, the major media, financial, and industrial organizations, all of which fear a public backlash from too much talk about peak oil.

Geändert von Benjamin (18-09-2010 um 23:23 Uhr)
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Alt 15-09-2010, 22:43   #6
Benjamin
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Auswirkungen PeakOil - eine Spekulation:

Wirtschaft
Grosse Verringerung des weltweiten Handels weil der Transport immer teurer wird (De-globalisierung)
Sehr wahrscheinlich eine zweite Weltwirtschaftskrise da Wirtschaftswachstum auf billiger Energie basiert
Wirtschaftsschrumpfung statt Wachstum
Einbrüche der Aktienkurse weltweit, insbesondere in den USA
Inflation, hohe Wahrscheinlichkeit von Hyperinflation vor allem des US-Dollar
Massenpleiten von Firmen, vor allem im Transportsektor, Fluggesellschaften, Tourismus etc.
Eskalierende Arbeitslosigkeit und Kürzungen der Arbeitslosenleistungen

Tägliches Leben
Immer wieder kleinere und grössere Mineralölversorgungsengpässe: Rationierung, Schlangen an den Tankstellen, zeitweise kompletter Lieferausfall
Flugtickets werden sehr viel teurer werden und Massen-Ferntourismus wird der Vergangenheit angehören
Der Ölpreis und die Liefersituation wird die Titelseiten der Tageszeitungen prägen
Zeitweise Nahrungsmittelknappheit (weil mangels Treibstoff die Nahrungsmittel nicht in die Läden gebracht werden können)
Zeitweiser Zusammenbruch der Wasserversorgung (weil kein Treibstoff für die Wasserpumpen vorhanden ist)
Zeitweiser Zusammenbruch der Elektrizitätsversorgung
Generell weniger Auswahl an exotischen Produkten im Supermarkt (Bananen werden wieder etwas besonderes sein)
Generell eine massive Verringerung des Lebensstandards der Bevölkerung

Regierung/Politik
Entweder massive Vergrösserung des Haushaltsdefizits oder massive Ausgabenkürzungen (d.h. diverse Leistungskürzungen)
Erhöhung des Rentenalters und weitere Rentenkürzungen
Massive Sozialleistungskürzungen

Welt
Schwere Hungersnöte in der 2. und vor allem 3. Welt
Ressourcenkonflikte (Iran, Syrien oder Saudi Arabien sind potentielle Schauplätze für den nächsten Ölkrieg)
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Alt 16-09-2010, 07:22   #7
Morillo
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In deiner spekulation fehlt aber noch das hier massive Demonstartion kommt und dann ein Bürgerkrieg kommt. Geld wird nichts mehr wert sein deshalb wird es keine Inflation geben.



Auf sowas zu spekulieren finde ich persönlich - Makaber und unsozial. Na dann viel spaß mit eueren Spekulationsgewinnen - ach ja die sind ja nichts mehr wert weil Geld ist wie Papier.

Sowas gehört sich verboten.
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Atomstrom !!! NEIN DANKE
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Alt 16-09-2010, 09:38   #8
simplify
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mit dem vorraussagen der zukunft ist das immer so eine sache. das institut macht eine prognose bis 2035, das sind nun noch runde 25 jahre.
gehen wir mal 25 jahre zurück, wer hätte 1985 allen ernstes behaupten wollen, 4 jahre später fällt die mauer? den untergang des ostblocks hätte sich auch niemand friedlich vorgestellt. das die osteuropäischen nachbarn alle in der EU sind und wir selber nur noch feinde haben, wenn wir sie uns selber machen wäre als spinnerei abgetan.

was nun das öl angeht. ich kann mich noch gut an das jahre 1974 und 1978erinnern, da waren die ersten ölkrisen. damals lautete die prognose, im jahr 1990 wird es kein öl mehr geben.
alle welt spekulierte damals übrigens auf schon fördernde ölquellen, man konnte sich an sowas direkt beteiligen.
da alle investoren damit eine bauchlandung erlebt haben ist wohl klar.

es hätte wohl im jahr 1990 vielleicht wirklich kein öl mehr gegeben, wenn nicht die welt gegengesteuert hätte. es wurde damals beschlossen die atomindustrie massiv aufzubauen. in deutschland wurde das von bundeskanzler schmidt in jeder talkshow propagiert und die SPD stand hinter ihm.

als wir das jahr 1990 dann hatten, war der ölpreis auf einem historischen tiefstand und es gab öl ohne ende.
man hatte 1974 sich nicht vorstellen können, dass russland zum grossen öl und gaslieferanten aufsteigen würde. nordseeöl gab es nur in köpfen der forscher und tiefseebohrungen waren unbekannt.

mag sein, dass öl bald tatsächlich als energieträger nicht mehr in ausreichendem mass zur verfügung steht, ich bin mir aber sicher, dass die mensche wie immer in der geschichte sich was neues ausdenken.

klar ist natürlich, erst die möglichkeit energie zu günstigen preisen in ausreichender menge zur verfügung zu haben, hat die entwicklungen des 20. jahrhunderts möglich gemacht.
gibt es nicht mehr energie zum billigpreis, dann ist wieder muskelkraft gefragt, das will aber wohl wirklich niemand.
__________________


Der ideale Bürger: händefalten, köpfchensenken und immer an Frau Merkel denken
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Alt 18-09-2010, 22:13   #9
Benjamin
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Kurzfristige systemische Folgen des Rückgangs der globalen Ölproduktion
(Peak Oil).
Ein Überblick

15. März 2010
Überarbeitet 1.April
59 Seiten
http://www.feasta.org/documents/risk...int_Gesamt.pdf
Inhalt
1. Einführung
2. Energie und Stabilität in der Weltwirtschaft
2.1 Energie und Wirtschaftswachstum
2.2 Aktuelle kurzfristige Wechselwirkungen zw. Energie und Wirtschaft
2.3 Peak-Oil
2.4 Energie, Netto-Energiemenge und unsere Gesellschaft
2.5 Annahmen über die Rate des Rückgangs
2.6 Die Lücke in der Energieversorgung
3. Aufbau und Prozesse komplexer Zivilisationen
3.1 Zivilisation, Wirtschaft und Komplexität
3.2 Die Entwicklung der Weltwirtschaft
3.3 Die Entwicklung von Wissenschaft und Technologie
4. Dynamiken des Zusammenbruchs
4.1 Der dynamische Zustand globalisierter Zivilisation
4.2 Tipping Points in komplexen Systemen
5. Drei Wirtschaftsmodelle zu Peak-Energy
5.1 Einführung
5.2 Linearer Rückgang
5.3 Unregelmäßiger Rückgang
5.4 Totaler Zusammenbruch
6. Allgemeine Rückkopplungsmechanismen des Zusammenbruchs
6.1 Einleitung
6.2 Geld und Schulden
6.3 Mechanismen des Finanzsystems
6.4 Lebensnotwendige Infrastruktur
6.5 Lebensmittel
6.6 Energieproduktion
7. I, Zusammenhang und die Folgen
7.1 Die Illusion des Null-Wachstums
7.2 Auswirkungen auf den Klimawandel
7.3 Von der Finanzkrise zur Krise unserer Zivilisation
8. Schlussfolgerung
Anhang 1
A1. Wann Peak-Oil? Risikomanagement und verschiedene Schätzungen
Danksagungen
Quellenangabe


Von Feasta
The Foundation for the Economics of Sustainability,
14 St Stephens Green,
Dublin 2,
Ireland.
Tel: 00353(0)6619572
Web: www.feasta.org

Zitat daraus:
Wir erinnern uns, dass die technisch am weitesten fortgeschrittenen Systeme die komplexesten Logistikketten haben und aus sehr vielen einzelnen Teilen bestehen, für die es nur wenige Alternativen gibt. Das Versagen eines einzigen wichtigen Elements kann das ganze System zum Stillstand bringen. Die ökonomische, soziale und finanzielle Zwangslage eines anderen Landes kann durch die vernetzten weltweiten Produktions- und Lieferketten sehr schnell zu unserem eigenen Problem werden und umgekehrt.

Original in Englisch: http://www.feasta.org/documents/risk...nt_summary.php

Zum Timing gibt es keine genaueren Auskünfte.

Geändert von Benjamin (18-09-2010 um 22:43 Uhr)
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Alt 18-09-2010, 23:38   #10
Benjamin
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Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.374
Das ist abgeleitet aus der Zyklik des US-$-Index, siehe Thread Dollar-Charts von mir. Zitat daraus:
Zitat:
Meine Langfristprognose für den US-$-Index:
  • Ca. März 2010 Verlaufshoch
  • ca. 2012 Verlaufstief
  • ca. März 2015 Verlaufshoch
  • Nach jenem Verlaufshoch (bei knapp 90 Indexpunkten?) in 2015 Beginn eines wohl 7-jährigen, impulsiven Crash des US-Dollars, weil ab 2015 die Schuldenrückzahlfähigkeit der USA immer mehr in Zweifel gezogen werden wird.
  • Staatsbankrott der USA etwa in 2022, damit Ende des Welthandels, wie wir ihn bislang kennen ?

Bei derartig "genauen" Prognosen geht erfahrungsgemäss immer etwas daneben. Das muss also jeweils fortlaufend überprüft und ggf. angepaßt werden! Auch ich habe keine Glaskugel, sondern kann nur - in aller Demut - mir recht wahrscheinlich erscheinende Verlaufsabschätzungen vornehmen.
Benjamin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21-09-2010, 21:41   #11
Benjamin
TBB Family
 
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.374
Etwa jeder vierte Deutsche geht aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand. Unter denen, die 2008 aus dem Erwerbsleben ausschieden, habe dieser Anteil bei 22,7 Prozent gelegen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Betroffenen waren durchschnittlich 55 Jahre alt.

Am seltensten gaben Ingenieure, Chemiker, Physiker und Mathematiker gesundheitsbedingt ihren Beruf auf. Innerhalb dieser Berufsgruppen gingen nur 14,6 Prozent wegen Erkrankungen vorzeitig in Ruhestand.

Eine im Auftrag des Bundesfamilienministeriums erstellte Studie hatte kürzlich ergeben, dass das durchschnittliche tatsächliche Renteneintrittsalter zwischen 2002 und 2008 von 62 auf 63 Jahre gestiegen sei. Im selben Zeitraum habe sich der Anteil derer, die im Alter zwischen 60 und 64 Jahren noch in Lohn und Brot stehen, auf 33 Prozent erhöht.
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