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Alt 07-06-2012, 07:43   #5
Benjamin
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Interessanterweise vom gleichen Author ein früherer Artikel mit einer eher entgegengesetzten Meinung: "Die Fed kann und wird noch was machen!"
Robert Rethfeld: Realzins bremst Gold
16.05.12, http://www.boerse-online.de/maerkte/...37753.html?p=3

Zitate daraus (teilweise von mir bearbeitet/gekürzt):

Die Schwäche von Goldminen und Gold lässt sich mit der aktuellen Entwicklung des Realzinses erklären. Der Realzins errechnet sich aus der Differenz zwischen der Inflationsrate und dem Nominalzins. Wir legen die Rendite 10jähriger US-Anleihen zu Grunde.
  • In einer Deflation wird der Realzins stark positiv. Die Inflationsrate fällt unter null, der Nominalzins hat diese Option nicht. Da die Preise fallen, verdient ein Anleger bei einer negativen Inflationsrate eine positive Realrendite. In einer Deflation wird Geld wertvoller, selbst wenn man es unter die Matratze legt („Cash is King“).
  • In einer inflationären Bewegung verliert das Matratzengeld an Wert. So war der Zustand bis ins erste Quartal 2012 hinein. Niedrige Zinsen und eine vergleichweise höhere Inflationsrate ergeben einen negativen Realzins.
Jetzt scheint die offizielle US-Inflationsrate erneut zu kippen:
  • September 2011 – als der Goldpreis sein bisheriges Allzeithoch erreichte: knapp 4%.
  • im April 2012: 2,3%. (Der nominale Zinssatz läuft seit September seitwärts.) Ergo: Die Inflationsrate fällt, der Realzins steigt.

Seit Anfang Mai ist der Ölpreis deutlich gefallen; Mai-Inflationsrate daher unter 2%? Da die Rendite 10jähriger US-Staatsanleihen bei 1,78% liegt, dürfte der Realzins dann nur noch knapp negativ oder bereits bei null sein.

Der Goldpreis reagiert sensibel auf steigende Realzinsen: Steigt der Realzins, fällt der Goldpreis.

Wichtig für den Goldpreis wäre eine wieder anziehende Inflationsrate (also beispielsweise ein wieder steigender Öl- und Kupferpreis). Dies würde bedeuten, dass nicht eine Rezession, sondern nur eine wirtschaftliche Delle eintritt, die mit Hilfe von QE3 bekämpft werden kann. Wir gehen davon aus, dass die Fed liefern wird. In der zweiten Jahreshälfte sollte es nochmals zu einer „Risk-on“-Entwicklung für die Anlagemärkte kommen (mit positiven Auswirkungen auf Aktienmärkte und Rohstoffe).

Falls Umkehrbewegung, dann würden Goldminen den Goldpreis outperformen.

Geändert von Benjamin (10-01-2017 um 11:52 Uhr)
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