29-01-2010, 16:14
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#1
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TBB Family
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Anteil Energiekosten am BIP
Zitate aus der folgenden Web-Quelle:
Der Anteil der Energiekosten am BruttoProduktionswert des verarbeitenden Gewerbes lag 1993 bei lediglich 2,3 % ([4], S. 108) und im Jahr 2003 sogar bei nur 1,6 % [10]. ....
...leider nicht folgern lässt, dass heute schon ein starker Anreiz für Ressourcen- und Energieeinsparungen bestehen müsse: Der Versuch, an den 50% Material- und Energiekosten zu sparen, hieße nur, Vorleistungskosten sparen zu wollen, welche aber wiederum hauptsächlich Arbeitskosten enthalten. Deutlich wird: nicht hohe Ressourcenintensität an sich ist teuer, sondern vor allem der damit einhergehende Arbeitseinsatz. Damit gilt: Die ressourcenverschwendende, automatisierte Produktionsweise mit minimalem Arbeitseinsatz ist unter den heutigen Rahmenbedingungen leider die betriebswirtschaftlich sinnvollere Variante.
http://www.oedp.de/themen/umwelt-ene...e-irre-fuehren
http://www.sfv.de/lokal/mails/kd/arbeitsk.htm
Zitat/Auszug:
1970, als der Ölpreis sein langjähriges Minimum hatte, lag in der BR Deutschland der Anteil der Energiekosten an der Summe der Produktionskosten bei 3,5 Prozent, und 1981, im Ölpreismaximum, machten die industriellen Energiekosten sieben Prozent der Gesamtkosten aus. Entsprechend gewichten auch die modernen ökonomischen allgemeinen Gleichgewichtsmodelle zur Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft, Energie und Umwelt den Beitrag der Energie zur industriellen Wertschöpfung gemäß ihrem geringen Anteil an den Gesamtkosten, während Kapital mit 30 Prozent und die menschliche Arbeit mit mehr als 60 Prozent zu Buche schlagen.
Quelle: http://www.energieverbraucher.de/de/...ivitaet__1441/
Zitat/Auszug vom 08. November 2005:
In der Industrie ist in den letzten 20 Jahren der durchschnittliche
Anteil der Energiekosten an den Produktionskosten
von 3 % auf fast die Hälfte gesunken. Energiesparen
ist fast nur noch in den energieintensiven Branchen
Metall- und Chemieindustrie ein zentrales Thema.
...
In den Privathaushalten Deutschlands ist der Anteil aller
Ausgaben für Energie (ohne Kraftstoffe) an den gesamten
privaten Konsumausgaben im Durchschnitt um 5 % (für
das Jahr 2001) offensichtlich nicht massiv handlungsstimulierend.
Natürlich sind das Durchschnittswerte, und
in vielen einzelnen Haushalten schlagen sehr wohl die
Energiekosten spürbar zu Buche. Und: Wer kennt wirklich
die Höhe seiner Stromrechnung?
http://www.initiative-energieeffizie...nternet_15.pdf
Stand Mai 2009:
...Familien in 2008, Energie: Der Anteil der Energiekosten an den privaten Konsumausgaben erreichte erstmals zehn Prozent, bei Geringverdiener-Haushalten sogar 18 Prozent.
Quelle: http://www.vzbv.de/mediapics/empfehl...k_dvt_2009.pdf
Angehängte Grafik:
ÖSR=Ökologische Steuerreform; Stand OKTOBER 2005, Quelle:
http://www.polsoz.fu-berlin.de/polwi...mwelt_NGOs.pdf
Steigende Energiepreise treffen schon heute immer mehr Menschen:
Der Anteil der Energiekosten am Nettoeinkommen ist für Geringverdienerhaushalte deutlich höher als für Haushalte mit höherem Einkommen. Während die einkommensschwächsten Haushalte über 9 % ihres Nettoeinkommens für Haushaltsenergien aufwenden, liegt dieser Anteil bei den einkommensstärksten Haushalten bei ca. 3 %. Steigende Kosten für Warmwasserbereitung und Strom sind von den Beziehern von Transferleistungen aus dem Regelsatz zu bestreiten und schmälern das Haushaltsbudget. Die Haushalte an der Grenze zur Hilfebedürftigkeit sind von
steigenden Energiekosten noch stärker betroffen als die Haushalte, die bereits einen Transfer erhalten.
Quelle: http://www.spd-fraktion.landtag.nrw....scr%5B1%5D.pdf
Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 21:31 Uhr)
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31-01-2010, 09:29
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#2
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Das Problem bei diesen Untersuchungen:
Man bewertet nur die monetären Ausgaben einer gegebenen Untersuchungseinheit (z.B. Haushalt, Industriebetrieb, etc.) direkt für Energie, und kommt damit auf Werte von rund 10% oder sogar weniger.
Aber wenn jemand z.B. einen Fernseher kauft, dann besteht dieser aus 100erten von Einzelteilen, deren Produktion jeweils u.a. auch Energie kostete. Dann mußten diese ganzen Teile umhertransportiert werden, was u.a. auch Energie kostete. Auch die Gewinnung der Rohstoffe am Anfang der Kette kostete u.a. auch Energie. Dann wurde der Fernseher selbst auch noch einmal um die halbe Welt transportiert. Man bezahlt zwar einen Fernseher, aber damit auch indirekt einen großen Anteil an Energiekosten, die aber bei den hier genannten Daten nicht mit den direkten Kosten für Energie aufaddiert werden. Und wir kaufen ja nicht nur Fernseher sondern wöchentlich einen vielfältig zusammengesetzten Warenkorb an Produkten und Dienstleistungen, deren Bereitstellung jeweils für sich einen Energieanteil hat. Wie hoch ist also die Summe aus direkten und indirekten Kosten für Energie an den Gesamtausgaben einer gegebenen Untersuchungseinheit ?
Falls dieser Anteil "recht hoch" sein sollte, wären wir entsprechend "viel stärker" empfindlich für Energiepreissteigerungen als es die üblicherweise denannten Zahlen von rund 10% Energiekostenanteil erwarten lassen.
Quelle der unteren Grafik:
http://www.fms.uni-rostock.de/ieut/E...ansen_2009.pdf
Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 21:31 Uhr)
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31-01-2010, 09:43
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#3
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Direkte und indirekte Energiekosten
Die direkten und indirekten Energiekosten, die beim Betrieb von Informationstechnologie (Server, PCs, Netzwerktechnik) anfallen, haben heute einen hohen Anteil an den Gesamtbetriebskosten von Unternehmens-IT.
Die direkten Energiekosten, sind die Kosten, die durch den Energieverbauch der Systeme selbst entstehen. Diese Kosten stellen nur einen kleinen Teil der Gesamtaufwendungen dar.
Deutlich höher sind die indirekten Kosten, die durch Energieverbrauch, aber auch durch Anschaffung, Betrieb und Wartung von unterstützenden Systemen wie Belüftung/Klimatisierung und Notstromversorgung entstehen.
Quelle: http://www.aginion.de/de/ueber-uns/d...insparung.html
Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 21:31 Uhr)
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31-01-2010, 10:07
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#4
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Landwirtschaftsbetriebe: Einbeziehung des indirekten fossilen Energieverbrauchs mit Investitionsgütern
Dem direkten Energieverbrauch werden die eigentlichen Energieinhalte der Endenergieträger (Kraftstoffe, Brennstoffe, Strom etc.) sowie die für die Bereitstellung der Endenergieträger aufzubringenden Energien, umgerechnet in Primärenergie, zugeordnet (REINHARDT, 1993). Die Endenergieträger
werden im Produktionsprozeß unmittelbar zur Verrichtung von Arbeit verbraucht.
Der indirekte Energieverbrauch in Landwirtschaftsbetrieben umfaßt betriebsfremde Primärenergieaufwendungen für Mineraldünger, Pflanzenschutzmittel, zugekauftes Saat- und Pflanzgut, zugekauftes Futter, Maschinen und Ausrüstungen sowie Gebäude und bauliche Anlagen.
In einem Betriebsvergleich ergab sich ein Anteil des indirekten Energieverbrauchs mit Investitionsgütern am gesamten Energieverbrauch von 27 bzw. 61 %:
Der Anteil des Verbrauchs indirekter Energie mit Investitionsgütern am jährlichen Gesamtverbrauch fossiler Energie betrug im konventionell bewirtschafteten 1000-Hektar-Großbetrieb 27 %.
Im biologisch-dynamisch bewirtschafteten 70-Hektar-Betrieb lag der Anteil der Investitionsgüter in der Energiebilanz bei 61 % der gesamten verbrauchten fossilen Energie.
Eine Vernachlässigung des Verbrauchs indirekter Energie mit Investitionsgütern würde zu Fehl- einschätzungen führen (Abb. 1).
Der vergleichsweise hohe Verbrauch indirekter Energie mit Investitionsgütern des Ökobetriebes im Vergleich zum konventionell bewirtschafteten Betrieb ist vor allem im Zusammenhang mit der Betriebsgröße und dem Altbestand an Maschinen und Gebäuden zu sehen.
Abbildung 1 (angehängt): Vergleich des Verbrauchs fossiler Energie ohne und mit Berücksichtigung der Investitionsgüter
Quelle: http://www.atb-potsdam.de/TA/Texte/kalk1.pdf
Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 21:31 Uhr)
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31-01-2010, 10:31
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#5
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Indirect Energy and Your Wallet
By Kenneth P. Green, Aparna Mathur | AEI Online
(March 2009)
(Auszüge):
The average household spends nearly as much on the consumption of indirect energy as it does on direct energy consumption. Understanding how money is spent and who spends it will be important when Congress addresses climate change and our energy infrastructure.
...
Indirect energy is the energy embedded in the goods and services we purchase. An example of indirect energy consumption (one that ranks high as a percentage of Americans' indirect energy use) is prescription medication. Energy is required to create a drug, sterilize it, package and transport it safely to pharmacies, repackage it into individual bottles, and so on.
This is distinct from direct energy consumption, like using gasoline to run our cars, oil to heat our houses, or electricity to keep our televisions on.[
Table 1 (angehängte Datei) shows that the energy component of fuels--by which we mean the energy used (in dollar terms) in the production of fuels such as gasoline and oil, fuel oil, and coal--is more than 40 percent, while that of nonfuel everyday consumption items, such as airline travel, pharmaceuticals, and food, varies from 2 percent to 18 percent.
...
For instance, our calculations show that 7 percent of the cost of the food produced on farms is from the energy--coal, oil, natural gas, and petroleum--that is used to produce it.
The other 93 percent of the cost comes from things such as the labor needed to grow it and the fertilizer, pesticides, water, and machinery needed to harvest, process, and transport it to markets.
(Meine Anmerkung: Auch dafür ist ein Energeianteil nötig, der hier nicht eingerechnet wird - eine methodische Schwäche dieser Untersuchung)
Similarly, even the production of fuels such as oil and gas involves the use of nonenergy items like chemical products, metals, and mineral products. This is why the energy component of fuels does not total 100 percent in table 1, which shows the indirect energy content of consumer goods in 2006.
.......
Americans have many choices when it comes to reducing their energy expenditures besides cutting back on the direct use of oil, natural gas, and electricity. Table 7 shows the top ten areas in which Americans display the greatest levels of flexibility in their purchasing behavior, as well as how much the median household spends on the indirect energy embodied in those goods. Turning to a somewhat simpler, less gadget-filled lifestyle with more dining at home can significantly reduce the amount of money American households spend buying energy indirectly as part of their use of consumer goods and services. People willing to be flexible in areas usually considered resistant to change, such as the consumption of air travel, medical services, and automobile use, could realize still more significant reductions in indirect energy expenditures.
Quelle: http://www.aei.org/outlook/100017
Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 21:31 Uhr)
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31-01-2010, 10:57
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#6
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...indirect energy costs also include the energy used to make the structural steel and mine the iron ore used to build the power plant. This leads to one of the problems with process energy analysis, namely, where does one draw the system boundary? This is referred to as the truncation problem because there is no standard procedure for determining when energy costs become small enough to neglect.
http://www.eoearth.org/article/Net_energy_analysis
Angehängt ist eine ganz grobe Abschätzung von mir bezogen auf LKW-Transportkosten je 100 Km von einer Ladung, die einen Wert von angenommenen 500€ je Tonne hat.
Fazit: Die reinen Dieselkosten sind verschwindend gering. Eine deutliche Preissteigerung bei Diesel würde sich also nur relativ wenig auf die späteren Produktpreise am Zielort auswirken. Selbst eine Verzehnfachung der Dieselpreise würden in dem genannten Beispiel nur zu einem %-Anteil der Dieselkosten führen von 2,1% je 100 km an dem unterstellten Produktwert von 500€ je t. Letzterer ist hier sehr klein angenommen worden; selbst Äpfel kosten auf dem Markt für den Endverbraucher rund das doppelte, nämlich 1 €/Kg, also 1000 €/t. Elektronische Produkte als Ladung kosten je t ein Vielfaches davon - entsprechend reduziert sich dann linear der %-Anteil des Diesels.
Demnach kann Peak Oil also ruhig kommen?
Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 21:31 Uhr)
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31-01-2010, 11:01
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#7
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Direct energy costs typically represent approximately 3 percent of a company’s sales,
and indirect energy purchased as part of other external materials represents about 3-4 percent, according to this year’s survey. Only one company surveyed reported that natural gas expenditures accounted for as much as 12 percent.
Indirect energy costs—those that are embedded in a company’s purchasing math—often amounted to approximately the same figure.
As such, energy comes out below the top spend categories that get visibility to senior management. Manufacturers will be affected by expensive energy more than most, as they consume more energy-intensive materials and operate on typically thin margins in competitive industries.
Our analysis shows that transportation cost increases can be passed through the supply chain to consumers with almost no price elasticity due to their small net effect. Transportation makes up approximately 6 percent of the economy, and fuel about 20 percent of that. A 15 percent increase in the cost of fuel would thus only pass along a 0.2 percent total cost increase. In fact, simply passing on cost increases was shown to be the most common and the most effective method of dealing with energy cost increases across the board. Full truckload carriers have passed through 18-20 percent surcharges in the last year, according to Rich Walters, Manager, North American Distribution for U.S.-based Air Products and Chemicals, Inc., a manufacturer of industrial gases and chemicals.
http://www.worldtrademag.com/Article...00000000073080
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Mein vorläufiges Fazit:
Also nur rund 7% der Erlöse (sales) der untersuchten US-Unternehmen gehen direkt und indirekt für Energie drauf.
Erstaunlich ist, dass selbst bei den Transportkosten einer Wirtschaft der Anteil der direkten Energiekosten sehr klein ist - 20 percent. Selbst wenn dort 15% Preisaufschlag kämen, dann stiege die Gesamtkostenrechnung nur um 0.2 percent. Dazu paßt das Erbebnis meiner eigenen Überschlagsrechnung oben.
Peak Oil muß die Preise für direkte Energie also erst vervielfachen, bevor die Wirtschaft wirklich etwas substantiell merkt - jenseits der nur emotionalen Aufregung in den Medien auf Basis eines hohen Anspruchsdenken?
Aber: Eine oben zitierte Quelle gibt doch Anlass zur Besorgnis, sobald die Energiepreise wirklich deutlich steigen werden:
Stand Mai 2009:
...Familien in 2008, Energie: Der Anteil der Energiekosten an den privaten Konsumausgaben erreichte erstmals zehn Prozent, bei Geringverdiener-Haushalten sogar 18 Prozent.
Eine Verdoppelung der Energiepreise würde wie eine Art Steuer wirken und demnach zu einem sehr deutlichen Verlust an "Netto-Kaufkraft" in der Bevölkerung führen, weil in dem Falle rund 10 - 18% aller in der Vergangenheit üblicherweise im Monat gekauften Produkte und Dienstleistungen dann wegfallen müßten, weil sie (bei angenommen gleichem Einkommen) zu teuer bzw. unerschwinglich geworden sind.
Gleichzeitig würde aber auch bei einer Verdoppelung der Energiepreise die gesellschaftliche Wirtschaftsleistung sinken, damit die Jobs weniger werden, die Gehälter real sinken. Folglich wäre die real vollzogene Absenkung des erschwinglichen Konsums in diesem Szenario entsprechend größer als minus 10 bis minus 18%.
Geändert von Benjamin (31-01-2010 um 12:12 Uhr)
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29-03-2013, 19:25
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#8
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US Energy Independence: Tracking America’s Energy Bill
By Moran Zhang | March 29 2013
http://www.ibtimes.com/us-energy-ind...-bill-1159991#
Zitat:
The International Energy Agency projected in its latest annual World Energy Outlook that the U.S. will overtake Saudi Arabia as the world’s leading oil producer by about 2017 and will become a net oil exporter by 2030.
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